Die Foodsharing-App Too Good To Go hat der Verschwendung von Lebensmitteln den Kampf angesagt – und dafür eine moderne und sinnvolle Lösung gefunden: Sie lässt überschüssige Lebensmittel – also, dass was in Supermärkten, Cafés, Restaurants oder Bäckereien kurz vor Ladenschluss übriggeblieben ist – in Überraschungstüten verpacken und verkauft diese zu einem kleinen Preis. Die Qualität der Waren ist einwandfrei. Das wird von den Mitarbeiter*innen in den teilnehmenden Märkten und gastronomischen Betrieben überprüft: Sie sortieren und packen die Waren in  Too-Good-To-Go-Tüten, und sorgen dafür, dass das Angebot in der App in den entsprechenden Kategorien wie „Obst und Gemüse“ oder „Backwaren“ tagesaktuell und je nach Überhang angeboten werden.

Die meist junge und nachhaltig orientierte Kundschaft greift kurz vor Ladenschluss zu und lässt es sich mit einem guten Gefühl schmecken. Der reduzierte Preis pro Lebensmitteltüte beträgt im Schnitt ein Drittel des ursprünglichen Warenwerts und liegt zwischen 3,50 und 4,50 Euro.

Wer nimmt teil?

Meist machen Restaurants, Imbisse oder Bäckereien mit: "Der Anteil des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) liegt aktuell bei etwa zehn Prozent", erklärt Deutschlandchefin Laure Berment. Doch es dürfen ruhig mehr werden. „Seit unserem Start im Jahr 2016 konnten wir rund 4.000 Partner für die Zusammenarbeit gewinnen“, bilanziert Berment weiter.

Die Supermärkte tragen den Konfektionsaufwand sowie eine geringe Jahresgebühr (39 Euro), dafür müssen sie Lebensmittel nicht entsorgen und können in der Öffentlichkeitsarbeit durch nachhaltiges Engagement punkten. Und viele Handelsunternehmen machen bereits mit: Lidl, Penny, Tegut, Bio Company, Allnatura sowie einige Rewe- und Edeka-Märkte. Auf dem Deutschen Handelskongress wurde die Initiative mit dem Innovationspreis des Handels 2019 ausgezeichnet.

Der Zahlungsvorgang wird vor der Abholung über die App abgewickelt, 20 Prozent Provision pro Transaktion gehen an Too Good To Go. Die kostenlose App wurde bereits millionenfach heruntergeladen, monatlich nutzen bereits über 100.000 Nutzer*innen in 900 Städten das Angebot. Bereits drei Millionen Portionen Lebensmittel wurden durch Too Good To Go gerettet – ganz gemäß dem Motto: Tüte statt Tonne.

Food Waste wird meist von privaten Haushalten verursacht

In Deutschland werden nach Schätzungen jedes Jahr zwischen 13 und 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, die eigentlich noch auf dem Teller landen könnten. Mehr als die Hälfte davon wird in privaten Haushalten verschwendet. Das liegt daran, dass viele schlicht mehr einkaufen, als sie wirklich brauchen. Außerdem haben es sich viele KonsumentInnen abgewöhnt, sich einfach auf ihren Geruchs- und Geschmackssinn zu verlassen und so zu prüfen, ob der Joghurt oder das Gemüse noch essbar ist. Und dass nur, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.

Mehr Informationen zur App: https://toogoodtogo.de/.