Ob steckerfertig oder im komplexen Verbund – Kühlmöbel und Kältetechnik benötigen viel Energie. Im Food-Handel sind sie sogar die größten Stromfresser.

 

Bild: HDE-Klimaschutzoffensive

Investitionen in eine energieeffiziente Kühltechnik lohnen sich deshalb für die meisten Handelsbetriebe. Spürbare Kosteneinsparungen lassen sich bereits durch einfache Effizienz-Maßnahmen erzielen:

•  durch die Wahl des richtigen Standorts, möglichst kühl, fernab von Heizungen und sonnigen Fensterplätzen, mit ausreichender Belüftung und genügend Abstand zur Wand

• durch optimale Beladung, weder vollgestopft noch zu spärlich befüllt

• durch regelmäßige Reinigung (von Lamellen, Türdichtungen, Tauwasserrinnen und Verdampfern) sowie die Wartung der Geräte

• indem nicht genutzte Truhen vom Netz genommen werden, beispielsweise in den Wintermonaten, wenn u.a. der Bestand an Kaltgetränken reduziert wird

• durch die Anpassung der Kühlzeit von Waren, die nicht zwingend gekühlt werden müssen, an die Öffnungszeiten mittels Zeitschaltuhren

• durch die Anbringung von (Glas-)Abdeckungen an bisher offenen Geräte

 

In unserem Leitfaden zu steckerfertigen Kühlmöbeln zeigen wir Ihnen weitere Möglichkeiten, wie Sie den Energieverbrauch dieser Geräte senken können. Dabei haben wir natürlich die besonderen Anforderungen und Hygienerichtlinien im Blick, die Sie bei der Lagerung und Kühlung von Lebensmitteln erfüllen müssen.

 

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Weitaus mehr Einsparpotenziale ergeben sich durch den Austausch veralteter Kühlmöbel durch moderne Modelle der möglichst höchsten Energieeffizienzklasse, die mit Glastüren, Rollos oder Regeltechnik ausgestattet sind und mit denen Verbrauchsdaten minutengenau erfasst werden können. Mit dieser Maßnahme sind Stromkostensenkungen von 35 bis 50 Prozent möglich.

Ob sich das für Sie rechnet? Hier geht es zu unserem Invest-Check

 

Informationen zu aktuellen Förderprogrammen im Bereich "Kühlung" finden Sie in unserer Förderdatenbank.

 

Bild: HBB

Natürliche Kältemittel schonen das Klima

 

Umweltfreundliche Kälteanlagen sind auch für den Klimaschutz wichtig: In vielen Klima- und Kälteanlagen wurden bisher häufig fluorierte Gase (F-Gase) eingesetzt, die in erheblichem Maße zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen. Hingegen sind natürliche Kältemittel wie Kohlenwasserstoffe, Kohlendioxid, Ammoniak, Wasser und Luft sehr umweltverträglich, in fast unbegrenzter Menge verfügbar und somit preiswert.

Darüber hinaus sind sie sehr energieeffizient und zukunftssicher in Bezug auf gesetzliche Vorgaben. Mitunter ist keine neue Anlage erforderlich, sondern auch die Umrüstung der bereits vorhandenen Geräte möglich. Die Kontaktaufnahme zu Kälte-Klima-Fachbetrieben lohnt sich.

Für Sie zusammengestellt: Fachkundige Unternehmen im Umgang mit natürlichen Kältemitteln   

 

Initiative "Klimafreundlich Kühlen und Klimatisieren mit natürlichen Kältemitteln"

 

Um den Einsatz klimafreundlicher Anlagen und Geräte zu steigern, haben sich das Umweltbundesamt, die Klimaschutzoffensive des Handelsverbands Deutschland (HDE), das von der EU geförderte Projekt Refrigerants, Naturally! e.V. und Coolskills zusammengeschlossen in der Initiative „Klimafreundlich Kühlen und Klimatisieren mit natürlichen Kältemitteln“ zusammengeschlossen. Die Initiative bringt  Branchenakteure zusammen, um die Nachfrage nach energieeffizienten, klimafreundlichen Anlagen zur Kühlung und Klimatisierung zu steigern. Durch eine übergreifende Vernetzung und vielfältige Informationsangebote sollen Anlagenbetreiber:innen in ihrer Entscheidung hin zu natürlichen Kältemitteln aktiv unterstützt werden.

 

Bild: HDE-Klimaschutzoffensive

 

Coolskills - Kältehandwerk mit Zukunft ist eine Initiative vom Bundesinnungsverband des deutschen Kälteanlagenbauhandwerks (BIV), der Landesinnung Hessen/Thüringen/Baden-Württemberg und dem Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e.V. (VDKF). In Arbeitsgruppen sollen gemeinsam neue zukunftsorientierte Ideen und Lösungen entwickelt werden.

 

Rechtssicher Kühlen!

 

Mit der EU-F-Gas-Verordnung soll die Verwendungsmenge der Treibhausgase bis 2030 schrittweise um nahezu 80 Prozent verringert werden. In manchen Bereichen wird die Verwendung ganz verboten. Dieser Prozess wird als Phase down bezeichnet und beinhaltet folgende Neuerungen:

  • Die meisten etablierten Kältemittel wie R404A, R407C, R134a und R410A werden aufgrund ihrer hohen Treibhauswirksamkeit stark reduziert oder sogar verboten;

  • Kälte- und Klimaanlagen werden künftig verstärkt mit Gering-GWP-Kältemitteln (HFO 1234, 1233), natürlichen Kältemitteln (CO2, Propan, Isobutan, Ammoniak) und Gering-GWP-Mischungen ausgeführt;

  • bestehende und technisch noch gut funktionierende Kälte- und Klimaanlagen müssen auf alternative Kältemittel umgerüstet werden.

 

Mehr Informationen zu den rechtlichen Hintergründen finden Sie hier:

Wichtig: ein Gesamtkonzept!

Kühlung, Klimatisierung und Heizung sollten auf Store- beziehungsweise Gebäude-Ebene nicht separat betrachtet werden, sondern Teil eines Gesamtkonzepts sein. Schließlich können durch Wärmerückgewinnung, Kältespeicher und die Einbindung von Wärmepumpen oder Klimaanlagen mitunter erhebliche Einsparpotenziale erschlossen werden. Für Läden mit kleinen Verkaufsflächen stellt sich die Frage, ob eine Verbundanlage möglich ist und ob diese eine Alternative zu mehreren steckerfertigen Kühlgeräten darstellt.

 

Erklärfilm "Cool bleiben: Energieeffiziente Kühlung im Einzelhandel"

 

Erklärfilm Cool bleiben: Energieeffiziente Kühlung im Einzelhandel