Gestiegene Energiepreise sind für den Einzelhandel eine enorme Belastung. Wie Händler:innen schnell und ohne lang geplante Investitionen Energie sparen können, etwa in den Bereichen Beleuchtung, Heizung, Belüftung oder bei den Kühlmöbeln, haben wir in dieser Checkliste zusammengefasst.

 

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Beleuchtung

  • Licht aus in Bereichen, in denen sich keine Personen aufhalten. Gerade nach Ladenschluss sollten Sie die Beleuchtung abschalten. Erinnern Sie auch Ihre Mitarbeiter:innen daran.
  • Nach Ladenschluss PCs, Drucker, Kassen, Ausstellungsstücke, Screens, Kaffeemaschinen etc. ausschalten.
  • Installieren Sie Zeitsteuerungen, Dämmerungsschalter, Bewegungsmelder und tageslichtgesteuerte Lampen – damit lassen sich viele Kilowattstunden einsparen.

 

Heizung

  • Jedes Grad Raumlufttemperatur weniger spart ca. 6 % Heizkosten.
  • Reinigen Sie Ihren Heizkessel vor Beginn der Heizperiode. Ein stark verschmutzter Kessel verbraucht bis zu 20 % mehr Energie.
  • Machen Sie einen hydraulischen Abgleich – dieser spart bis zu 20 % Energie und wird gefördert!
  • Heizung und Klimaanlage sollten nicht gegeneinander arbeiten. Stellen Sie die Kontrolltemperatur für die Klimaanlage 5 °C oberhalb der gewünschten Raumtemperatur für die Heizung ein.
  • Dämmen Sie Ihre Heizungsrohre. Sind 20 Meter Ihrer Leitungen nicht gedämmt, verbrauchen Sie im Jahr rund 2.000 kWh mehr. Das entspricht ca. 520 Euro.
  • Checken Sie die Vorlauftemperatur Ihres Heizkessels. Ist sie dem tatsächlichen Bedarf angepasst? Was zeigen die Thermometer auf den Verkaufsflächen an?
  • Nach Ladenschluss hilft eine einfache Regelungstechnik, die Temperatur zu senken.

 

Lüftungs- und Klimaanlage

  • Bei Nutzung der Klimaanlage Fenster und Türen schließen. Die Luftströme erhöhen sonst den Energieverbrauch.
  • Regelmäßig Filter, Wärmetauscher und Lüftungsgitter reinigen!
  • Bei Klimaanlagen sollten jeden Monat die Kondensatoren gereinigt werden, um Verstopfungen zu verhindern. Verunreinigungen senken die Effizienz erheblich.
  • Reinigen Sie jährlich die Verdampferelemente der Klimaanlage. Laut Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) müssen Klimaanlagen regelmäßig von zugelassenem Fachpersonal gewartet werden.
  • Nutzen Sie Zeitschaltuhren für Lüftungs- und Klimatisierungsanlagen. Damit können Sie die Luftverhältnisse in Räumen messen und automatisch reagieren. Überprüfen Sie regelmäßig, ob das eingestellte Programm noch Ihren Anforderungen entspricht und passen Sie es ggf. an.

 

Kühlmöbel

  • Ein günstiges Gerät mit schlechter Energieeffizienzklasse kann langfristig mehr Kosten verursachen, als ein effizienteres, aber dafür teureres Gerät.
  • Für jeden zu tief eingestellten Temperaturgrad brauchen Sie 4 – 6 % mehr Energie. Bei Kühlschränken reichen 7 °C, bei Tiefkühltruhen -18 °C.
  • Waren sollten schon gekühlt sein, bevor sie eingefroren werden. Sonst entsteht Reif in den Geräten,
  • der für einen zusätzlichen Energieverbrauch sorgt.
  • Große Eisklumpen in der Kühltruhe erhöhen den Energieverbrauch. Regelmäßiges Abtauen spart Kosten.
  • Nutzen Sie lieber weniger, aber gut gefüllte Kühlmöbel. Dann kann beim Öffnen der Türen weniger warme Luft von außen hineinströmen.
  • Die Lüftungsöffnungen der Kühlmöbel dürfen nicht zugestellt werden. Sie verbrauchen sonst 10 % mehr Strom.
  • Der Staub in den Gitterchen auf der Rückseite der Kühlmöbel erhöht den Energieverbrauch um mehr als 5 %. Also am besten regelmäßig entstauben!
  • Spröde oder rissige Türrahmendichtungen erfüllen nicht mehr ihren Job und müssen ausgetauscht werden.
  • Zwischen Wand und Gerät sollte genug Abstand sein, damit die Kühlaggregate und Kondensatoren mit Luft versorgt werden.
  • Kühlmöbel mit Produkten, die über Nacht nicht gekühlt werden müssen (z. B. Getränke), nach Ladenschluss ausschalten.
  • Decken Sie Kühltruhen nach Ladenschluss ab, z. B. mit Styroporplatten.

 

Warmwasser

  • Die gesetzliche Vorgabe für die Speichertemperatur von Warmwasser liegt bei knapp über 60 °C. Mit der richtigen Einstellung können Sie bis zu 10 % des Energiebedarfs für Warmwasser sparen. Durch weniger Kalkablagerungen sparen Sie auch Unterhaltskosten.
  • Lassen Sie sich für die optimale Temperatureinstellung Ihrer Boilerthermostate von einem Profi beraten.
     

Energieverträge

  • Prüfen Sie Lieferverträge und Abrechnungen für Strom- und Wärmeversorgung.
  • Vergleichen Sie Ihre Vertragskonditionen und Bezugspreise mit den aktuellen Marktpreisen.
  • Wird der Energieeinkauf für Ihren Betrieb sinnvoll bemessen? Gibt es beim Strom eine Jahresbezugsmenge oder werden Sie nach Maximalleistung abgerechnet?
  • Analysieren Sie die Zusammensetzung Ihrer Bezugspreise: Stimmt alles mit den Netzentgelten, der Stromsteuer, den Zuschlägen für KWK?
  • Überprüfen Sie Ihren Lastgang und vermeiden Sie Lastspitzen: Gibt es tageszeitabhängige Lastspitzen und durch welche Geräte werden sie beeinflusst? Wurde richtig abgelesen und abgerechnet? Die meisten Energieversorger schicken Ihnen auf Nachfrage kostenfrei die Verbrauchsdaten der letzten 12 Monate. Der Bezugspreis richtet sich oft nach den Lastspitzen, sind diese niedriger, wird es günstiger.
  • Ist Ökostrom eine Alternative für Sie? Ein Blick in die Tarife lohnt sich.
     

Belegschaft aktivieren

  • Fragen Sie im Team nach, ob es weitere Möglichkeiten gibt, im Betrieb Energie zu sparen. Die besten Ideen kommen meist von Kolleg:innen.
  • Zeigen Sie Ihren Mitarbeiter:innen, welche Vorteile die energetischen Optimierungen bringen. Jeder kann verstehen, dass reduzierte Verbräuche auch die Kosten senken.
  • Erinnern Sie Ihre Kolleg:innen daran, Ihnen Schäden oder Fehlfunktionen an Geräten mitzuteilen.
  • Bringen Sie Hinweisschilder und Erinnerungen an, z. B. Tipps zur Befüllung an den Kühlmöbeln oder Einschaltpläne an den Geräten.

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