Ab dem 1. September gelten nun bundesweit verschärfte Energiesparregeln, auch für den Einzelhandel. Wie bewerten Sie diese Maßnahmen?

Der Einzelhandel steht hinter seiner gesellschaftlichen Verantwortung und wird die Regelungen umsetzen. Wir empfehlen die Raumwärme auf den rechtlich zulässigen Mindestwert zu verringern, das sind derzeit 19 Grad Celsius. Alleine das Absenken um 1 Grad spart 6 Prozent Energie! Auch das Schließen von nicht sicherheitsrelevanten Türen dient der Einsparung von Heizwärme. Wir empfehlen darüber hinaus Schaufenster dort wo es geht zwischen 22 und 6 Uhr abzuschalten.

Welches Angebot gibt es vom HBB für den Einzelhandel in Berlin?

Der Handel hat bereits wertvolle Erfahrungen auf dem Weg zur höheren Energieeffizienz gesammelt. So konnte der CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 auf die Hälfte reduziert werden. Die Klimaschutzoffensive des Handels bringt bereits seit 2017 Know-how zu Energieeffizienz und Klimaschutz zu den Handelsunternehmen. Klimaschutz und Einzelhandel passen zusammen, das Wissen ist vorhanden! Deshalb haben wir gemeinsam mit der Klimaschutzoffensive in Berlin das Energiesparnetzwerk des Berliner Handels gegründet. Damit wenden wir uns jetzt vor allem an kleine und mittlere Unternehmen. Denn dort sind noch Potenziale zu heben – und Energieeffizienz spart bares Geld, das ist in diesen Zeiten wichtiger denn je. 

Im Rahmen des Energiesparnetzwerks können Händlerinnen und Händler einen kostenlosen Effizienzcheck durchführen lassen. Dabei machen wir es den Kaufleuten wirklich einfach. Unsere Effizienzchecks müssen nicht aufwändig beantragt werden. Qualifizierte Experten kommen direkt ins Unternehmen und geben klare, einfache Hinweise und Tipps. Und besonders wichtig: Wie schnell rechnen sich mögliche Investitionen? Schließlich sollen am Ende nicht nur CO2 gespart werden, sondern auch die Kosten sinken.

Und der Erfolg gibt uns Recht, im August wurde unser Projekt vom Berliner Senat nochmals um ein Jahr verlängert! Ziel ist es, in diesem Zeitraum mindestens 75 weiteren Händlerinnen und Händlern mit einem Check zu helfen.

Was macht Ihnen im Projekt am meisten Freude?

Der direkte Kontakt mit den Händlerinnen und Händlern, die unsere Stadt prägen. Unsere Arbeit im Energiesparnetzwerk funktioniert nur, wenn wir ganz nah dran sind. Deshalb ist das Projekt auch beim Handelsverband so gut aufgehoben. Wir kennen unsere Branche, wir haben täglich Kontakt mit den Unternehmen. Deshalb vertrauen die Kaufleute uns und nehmen unsere Tipps an.