Die Handelsunternehmen in Deutschland arbeiten seit Jahren daran, ihre Produkte in weniger und besser recycelbare Verpackungen auf den Markt zu bringen. Welche Konzepte sie dabei verfolgen, zeigt die neue Webseite des Handelsverbandes Deutschland e. V. (HDE). Auf wenigerverpackung.de werden die Maßnahmen der Unternehmen transparent für interessierte Verbraucher*innen, Politik und Medien dargestellt.

Die Webseite macht deutlich, dass insbesondere bei den Eigenmarken tausende Tonnen an Verpackungen eingespart werden konnten, in dem die Verpackungen verkleinert bzw. im Design optimiert wurden. Viele Verpackungen können inzwischen auch besser recycelt werden. Gerade in diesem Bereich wollen die Handelsunternehmen besonders aktiv werden und arbeiten an Lösungen für eine vollständige Recyclingfähigkeit bei ihren Eigenmarkenverpackungen. Zudem verwenden die Handelsunternehmen immer mehr recyceltes Plastik in ihren Eigenmarkenverpackungen.

Die Filialisten Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Rewe und die Schwarz Gruppe präsentieren auf der jüngst lancierten Homepage ihre Maßnahmen, Strategien und bereits erreichte Ziele in folgenden Bereichen:

  • Materialreduktion bei Verpackungen
  • Mehrwegnetze im Obst- und Gemüsebereich
  • Mehrwegbehältnisse an der Frischetheke
  • Recyclingfähigkeit von Verpackungen
  • Auslistung Einwegplastikartikel
  • Verbraucherinformation
  • Rezyklateinsatz
  • Mehrweg in der Logistikkette

Aldi Nord und Aldi Süd reduzieren beispielsweise den Anteil des Verpackungsgewichts ihrer Eigenmarken um 30 Prozent bis 2025 gegenüber 2015 (im Verhältnis zum Umsatz). Wo möglich, verzichten Aldi Nord und Aldi Süd auf Verpackungsmaterialien. So haben sie seit 2015 das Verpackungsgewicht bei ihren Eigenmarken um mehr als 40.000 Tonnen verringert. Mehr als die Hälfte davon ist Kunststoff: Rund 22.000 Tonnen haben Aldi Nord und Aldi Süd eingespart – so viel, wie in acht Millionen gelbe Säcke passt (Stand 31.12.2018).

Edeka: Wenn sich Verpackungen nicht weiter reduzieren lassen, ist es das Ziel, Verpackungen insgesamt nachhaltiger zu gestalten und den Anteil ökologisch sinnvoller Verpackungen zu erhöhen. Edeka, Netto und der WWF prüfen mit Blick auf das gesamte Eigenmarkensortiment, wie der Anteil von Recyclingmaterialien oder der Einsatz nachwachsender Rohstoffe erhöht werden kann. So konnte z. B. allein bei den Eigenmarken von PET-Wasserflaschen durch die Minimierung des Gewichts seit 2008 bereits rund 80.000 Tonnen Kunststoff eingespart werden.

Die Rewe Group hat sich das Ziel gesetzt, bei Eigenmarkenverpackungen 20 Prozent weniger Kunststoff bis Ende 2025 einzusetzen. Daher arbeitet sie intensiv an der Reduzierung und Optimierung von Verpackungen aller Art. Ein Schwerpunkt liegt aktuell auf Obst- und Gemüseverpackungen. Mit den umgesetzten Maßnahmen konnte die Rewe Group bis Mitte 2019 bereits 8.800 Tonnen an Kunststoffverpackungen einsparen.

Auch die Schwarz Gruppe will bis 2025 20 Prozent weniger Kunststoff einsetzen. Exemplarische Beispiele für die beständige Reduktion des Plastikeinsatzes werden angegeben: So spart die Gruppe 42,8 Tonnen Kunststoffe allein durch optimierte Toastbrotverpackungen bei Lidl ein. Im werden bei den Verpackungen von zehn Sorten rund 20 Prozent und damit 150 Tonnen Kunststoff pro Jahr kommen durch verringerte Verpackungen im Nuss- und Trockenfrucht-Sortiment bei den Lidl-Eigenmarken hinzu. Die  plastikreduzierten Verpackungen bei Kaufland-Hackfleisch kommt auf 125 Tonnen weniger Verpackungen im Jahr.

Mehr Informationen unter https://wenigerverpackung.de.